14.07.2008

liebe freunde

<hallo von der deutschen homepage> werden einige von euch vermissen, das seit vielen vielen jahren zur begrüssung hier gestanden hat. ich habe in den letzten wochen so eine menge an e-mails bekommen, dass ich sie zur zeit nicht beantworten kann (werde ich aber, jede einzelne, versprochen!!!). ich möchte hier nur kurz ein paar sachen erzählen, so werden viele eurer fragen vielleicht schon beantwortet. ich verstehe die ganzen sachen selber nicht, aber zumindest ist es schön zu wissen, dass ich während des festivals niemanden gefunden habe, der damit einverstanden ist. sogar alle dänischen freunde fragen sich ernsthaft, wohin der weg geht.
es hat in den letzten jahren einige änderungen gegeben, leider oft keine guten. der enorme eintrittspreis ist der hauptgrund für den grossen besucherschwund aus allen ländern ausserhalb skandinaviens. niemand bestreitet, dass das roskilde-festival dies wert ist. nur wenn man das geld nicht hat (es kommen ja noch einige kosten für reise und verpflegung hinzu), kann man auch nicht kommen. aber auch so kleine sachen wie die auswahl der abschlussband ruft nur kopfschütteln hervor. früher war es selbstverständlich, dass zum abschied eine band spielt, die alle besucher nochmal vor der orangenen kultbühne vereint. in diesem jahr fand sich zum abschluss die rap-gemeinde vor der hauptbühne ein, der rest war entweder schon auf dem heimweg oder irgendwo auf dem gelände verteilt. im letzten jahr sah es nicht viel anders aus.
die marketing-abteilung arbeitet mit dem kopf, aber nicht mit dem herzen. man spricht von einer <zielgruppe> von besuchern bis 25 jahren, die angesprochen werden soll. eine zielgruppe hat es in roskilde nie gegeben, dies war auch eins der großen geheimnisse unseres festivals, welches alle altersgruppen für eine woche vereinte. zudem hat sich diese abteilung kurz vor dem fest 2008 dazu entschieden, auf die hilfe der anderen länder zu verzichten. ein kleiner auszug aus der kurzen und kalten e-mail, die wie ein vordruck an alle verschickt wurde: <danke für eure langjährige arbeit, aber wir brauchen eure hilfe nicht mehr>....
damit verzichtet man nicht nur auf ein kostenloses (!!!) netz aus fleissigen helfern, journalisten und freunden, sondern zerstört letztendlich auch die roskilde-familie, die seit jahrzehnten so viel kraft und liebe in dieses projekt gesteckt hat. traurig ist nur, dass nicht mal jemand im orga-team des festivals den dafür verantwortlichen sagt, was für einen mist sie dort machen und was das für konsequenzen haben wird. als wäre dies nicht schon genug, werden auch noch journalisten vergrault, indem sie seit diesem jahr 1500kronen (dies ist fast der ticketpreis!) bezahlen müssen, wenn sie sich mit ihrem vw-bus oder wohnwagen auf den medien-parkplatz stellen wollen. zudem muss jetzt sogar die akkreditierung bezahlt werden (400 kronen), dieses habe ich als journalist weltweit noch nirgendwo erlebt.
ich könnte jetzt noch so einiges schreiben, z.b. über die schnelle weitergabe von wichtigen informationen oder posterlieferung statt nötigerweise im dezember erst im mai, aber ich mag jetzt nicht.
ob ich als journalist weiterhin aus roskilde berichten werde, weiss ich noch nicht. nach über 30 jahren einsatz und herzblut für das festival ist die letzte zeit ein wenig zu heftig gewesen.

alles liebe und gute!

sati

nachtrag zum letzten absatz des obenstehenden textes:
eine akkreditierung für das festival als journalist wurde mir ohne angabe von gründen verweigert, und das erst ganz kurzfristig, nachdem ich schon meinen flug gebucht hatte.  soviel also zum umgang mit leuten, die über jahrzehnte mit zu diesem festival beigetragen haben....

wichtig:
-alle anfragen, kommentare, bewerbungen etc bitte nur noch direkt nach roskilde senden: info@roskilde-festival.dk
-offizielle festival-informationen gibt es unter: www.roskilde-festival.dk
-kostenlose presse-fotos wird es nicht mehr geben
-die fotogalerien werden auf vielfachen wunsch natürlich im netz bleiben

head3

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